Projekttag in Klasse 10: Es geht um nichts Geringeres als die Zukunft. Die berufliche Zukunft. Von morgens bis mittags hatten wir Frau Nehls vom Güstrower Bildungsinstitut bei uns zu Gast, die tiefe Einblicke in das ganze Bewerbungsprozedere der Bald-Azubis gab.
Da ging es zum Beispiel um den Berufswunsch. „Warum willst du Landwirt werden?“ wurde etwa ein Schüler gefragt. Schulterzucken. „Das ist eine ganz schlechte Antwort. Du musst im Vorstellungsgespräch dein Interesse für den Beruf überzeugend rüberbringen“, erklärte Frau Nehls. Doch nicht nur die selbsterkenntnisorientierte Berufsfindung wurde angeschnitten, sondern auch der restliche Bewerbungsparcours, der sich doch als das reinste Minenfeld entpuppen kann: Anschreiben, Vorstellungsgespräch, Assessment-Center, Verhaltensweisen, welche richtigen Fragen man stellt. Und welche besser nicht. Stärken. Schwächen. Hobbies. Auftreten. Klamotten. Und. Und. Und. „Ein weites Feld…“, wie ein gewisser Herr Briest mal meinte.
Mit zum Programm gehörte auch die persönliche Vorstellung: „Ich bin selbstbewusst… und… ja…“, sagte ein Schüler mit gesenktem Blick und leiser Stimme. „Das passt nicht so ganz zusammen“, meinte nicht nur Frau Nehls. „Selbstbewusstsein strahlt man aus, indem man jemandem in die Augen sieht, mit fester Stimme spricht.“ Der Meinung war auch die Klasse…
…die an diesem Tag doch sehr viel mitgenommen hat. Denn obwohl zu Beginn eine ziemlich quatschige Stimmung herrschte, zog später schließlich doch der Ernst des Lebens ein. Denn den Weg zum Traumberuf sollte man eben nicht auf die leichte Schulter nehmen.